Latexmatratzen – natürlich gut, für einen gesunden Schlaf

On 9. Juli 2014 by Detlef Rochow

Wer Latex als Material seiner Matratze wählt, hat ein Hochleistungsprodukt ausgesucht, dass seinen Preis hat, besser: haben sollte. Denn die Latex-Qualität misst sich – als einzige – am Gewicht. Je schwerer, desto mehr Material, desto besser und meist auch umso teuerer.

Es wäre nicht redlich, wenn ich nicht als erstes zugeben würde: Ja, ich liege zur Zeit auf einer Tempurmatratze – die meiner Meinung nach der Latexmatratze sehr nahe kommt, mir aber sympathischer ist – nach all den Federkernmatratzen meiner Jugend und den rund zehn Jahren im Wasserbett.

Fairerweise sei noch hinzugefügt: Jedes Bettsystem, jede Matratzenart hat seine Vor- und Nachteile und entscheidend ist es, dass der Einzelne seine Matratze, sein persönlich beste Bettsystem findet.

In diesem Beitrag geht es geht um Latexmatratzen.

© Foto: schlafwelt.de – Schnitt durch eine Latexmatratze. Auch wenn die Bezeichungen auf eine spezifische Matratze hinweisen, ist der generelle Aufbau doch meist ähnlich.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Es gibt eine Reihe von Eigenschaften, die bei der Latexmatratze, besser: die bei einer Matratze mit Latexkern hervorzuheben sind:

1. Die exzellente Punktelastizität. Sie sorgt dafür, dass die Matratze nur an der Stelle nachgibt, die durch den Körper belastet wird – und dass sie anschließend sofort wieder in die Ausgangslage zurück kehrt (das unterscheidet sie von einer Tempurmatratze, die erst allmählich wieder zur Ausgangslage zurück findet).
2. Je stärker ein Punkt belastet ist, desto stärker sinkt man ein. Die Matratze leistet dabei wachsenden Widerstand. „Das trägt“, so der Verband der Matratzenhersteller, „zur Entspannung aller Muskeln bei.“
3. Die sehr gute Anpassungsfähigkeit an Körperkonturen und an die Lattenroste.
4. Die sehr gute Wärmeisolierung, die rasche Verdunstung des Schweißes und die gleichmäßige Zirkulation der Luft, also die gleichmäßige Belüftung der Matratze.

Hinzu kommt: Für Allergiker sind sie bestens geeignet, da sich Hausstaubmilben und Bakterien mit Latexmatratzen schwer tun.

Latexmatratzen sind pflegeleicht, staubfrei und bakterienfeindlich.

© Foto, gesehen bei Betten Ziegler: In einen schönen Rahmen passen viele verschiedene Bettsysteme.

Um den Latexkern der Matratze zu produzieren wird der Latex vulkanisiert, also in Gummi umgewandelt. Dabei entstehen je nach eingesetzter Latexmenge unterschiedlich große winzige Bläschen. Diese bilden „ein spezielles Luftkammersystem, das dafür sorgt, dass Flüssigkeiten, von denen jeder Mensch gut einen halben Liter pro Nacht ausschwitzt, gut abtransportieren werden. Jedes mal, wenn sich der Mensch im Schlaf bewegt, sich dreht, die Position verändert, wird Luft aus der Matratze herausgepresst und wieder eingesaugt. „Dadurch findet ein ständiger Luftaustausch statt, wodurch ein Hitze- und Feuchtigkeitsstau zumeist verhindert wird.“ Schreibt Sven Krummradt auf „matratzenliebe.de“

 

Achtung: Dies ist das Firmen-Werbe-Video des Unternehmens Latexco – durchaus einer der großen Hersteller von Latexkomponenten für die Bettenindustrie. So sollten Sie sich den Film auch ansehen – kritisch, aber dennoch erklärt er auch allerhand Fakten. Lieber hätten wir Ihnen den Film von Swissbiotex gezeigt, aber leider steht dieses Video noch nicht zur Verfügung. Swissbiotex hat uns versprochen, uns zu informieren, wenn der Film erhältlich ist. Dann werden wir hier Film und Unternehmen vorstellen. Für alle die nicht warten wollen, können ja schon mal auf die Website: http://swissbiotex.ch/

Die Produktion des Latexkerns

Es gibt zwei unterschiedliche Wege den Latexkern zu produzieren: Zum einen, und dies ist der weitaus häufigere Weg, indem die „Latexmischung in eine Stahlform gegossen und anschließend erhitzt wird.“ Schreibt Wikipedia. Dafür werden Heizstäbe in die Stahlform eingearbeitet und dadurch entstehen Löcher, die der sogenannten Stiftlatex-Matratze ihr Aussehen verleiht. Durch die unterschiedliche Anordnung der Heizstäbe werden unterschiedliche – meist sind es sieben – Liegezonen geschaffen.

Das Talalay-Verfahren nach dem hochwertiger Latex produziert wird, sieht so aus: Nach dem Einfüllen in der Gussform wird der Form die Luft entzogen. Dadurch verteilt sich das Material optimal und ungewollte Lufteinschlüsse werden vermieden. Anschließend kommt das Latexgemisch in den Gefrierschrank – so ist sichergestellt dass sich letzte kleine Luftpartikel gleichmäßig verteilen – um anschließend bei mehr als 110 Grad vulkanisiert zu werden. Dieses Verfahren gewährleistet die außergewöhnliche Elastizität und Langlebigkeit der Matratze. Einziger Nachteil: die Produktion der Talalay-Latex-Matratze benötigt sehr viel Energie und ist meist auch teuerer.

Aber unabhängig vom Verfahren, den Latex zu fertigen, verbindet die Schichtlatexmatratze mehrere Schichten Latex mit Schaumstoffelementen, die fest miteinander verklebt werden.

Latex – Natur oder Petrochemie?

Naturlatex ist der Milchsaft des Kautschukbaumes, Synthese-Latex wird petrochemisch hergestellt. Naturlatexmatratze dürfen nur als solche bezeichnet werden, wenn für sie ausschließlich Naturpolymere verwendet wurden. Natürlich werden um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen Vulkanisiermittel wie Schwefel und Salze hinzu gegeben. Aber der Polymer-Anteil besteht zu 100 Prozent aus Naturpolymer.

Die synthetisch hergestellten Latexmatratzen haben gegenüber der Naturlatex-Matratze einige Nachteile, auch wenn sie manchmal günstiger sind: die Feuchtigkeit wird nicht so gut abtransportiert und sie altern aufgrund der im Herstellungsprozess verwendeten weiteren Zusatzstoffe schneller. Auch die Punktelastizität ist geringer. Ein anderer Qualitätsunterschied ist die Menge des eingesetzten Latexmaterials und die Dicke des Latexkerns.

Naturlatexmatratzen stehen immer unter Beobachtung: So stellte der QUL, das ist der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V., die Qualitätskriterien für die Matratzen seiner Mitglieder auf. Der QUL prüft die Zusammensetzung der Matratzen und vergibt ihnen ein Gütesiegel, wenn alle Kriterien eingehalten wurden. Andere Institutionen wie Öko-Tex, prüfen auf Schadstoffrückstände, die auch in Naturlatex-Matratzen vorhanden sein können.

Latexmatratzen sollten einen Kern von mindestens 14 Zentimeter haben (das heißt, dass die Matratze selbst natürlich deutlich höher wird – siehe Schichtaufbau Latexmatratzen oben). Ein höherer Latexkern bietet noch einmal ein plus an Komfort und sorgt für angenehmen Liegekomfort, benötigt aber mehr Material – und wie wir uns erinnern: mehr Material – höherer Preis.

Der Fachverband Matratzen-Industrie e.V. weiß alles über Matratzen und gesunden Schlaf

Allnatura ist mein klarer Favorit und deshalb wird das Unternehmen in Bälde vorgestellt.

Matratzenliebe.de wird von Sven Krummradt betrieben. Er „stellt lediglich Informationen für Endverbraucher kostenlos zur Verfügung.“ Steht auf seiner Website.

Schlafwelt.de ist eine Marke des Otto-Versands

Schlafkultur Lang in Fulda bietet seit 2010 alles rund um gesunden Schlaf in schöner Umgebung. Wer rund um Fulda wohnt, dem sei ein Besuch empfohlen. Titelfoto – gesehen bei Schlafkultur Lang. Die Naturlatex-Matratze passt in viele Bettgestelle

Swissbiotex. Die Firma Swiss Biotex GmbH ist ein schweizerisches Untermehmen, das medizinisch geprüfte Gesundheitssysteme entwickelt, die hohe Schweizer Produkt- und Verarbeitungsqualität und gelungenes Design und Komfort in sich vereinen. So steht es auf der Website, so ist es.

Latexco ist ein in der Welt führender Hersteller von Latexkomponenten für die Bettenindustrie. Die umfangreiche Produktpalette besteht aus Matratzenkernen, Matratzentoppern und Kissen. Angefangen hat alles in den 50er Jahren in Belgien. 1955 gründete Sylvain Maes, Vater des heutigen CEOs Luc Maes, das Familienunternehmen. Seit den 80er Jahren konzentriert sich Latexco auf die Herstellung von Latexkomponenten für die Bettenindustrie. In den 90er Jahren eroberte Latexco Belgien und seit 2001 expandiert das Unsternehmen weltweit.

© Titelfoto gesehen bei Schlafkultur Lang, Fulda – das Fachgeschäft für Betten und Matratzen im Raum Fulda.

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Detlef Rochow

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