Moosburger – Rosshaar für den gesunden Schlaf

On 18. Februar 2015 by Detlef Rochow

Ideale Klimabedingungen verspricht die Familie Moosburger aus Hörbranz, nur einen Steinwurf von der Deutsch-Österreichischen Grenze bei Bregenz entfernt. Damit ist aber nicht das milde Bodenseeklima gemeint, sondern die idealen Klimabedingungen werden in unseren Betten herrschen – wenn wir uns für eine Rosshaarmatratze von Moosburger entscheiden.

Allergiker, aber einfach jedermann wird mit erholsamen, gesunden Schlaf belohnt, dafür sorgt „die enorme Luftdurchlässigkeit. Sie
 bringt ein unübertroffen angenehmes und trockenes Schlafklima – Sommer wie Winter – 
eine Wohltat.
100% Natur pur führt zu einem natürlich-gesunden Schlaf.“ So steht es im Moosburger Roßhaar Manufactur-Prospekt.

© Foto: Moosburger. Blick in den Schauraum in Hörbranz am Bodensee. Hier ist die Zentrale der Moosburger Roßhaar Manufactur.

Natur pur für die Matratzen von Moosburger – seit fünf Generationen
Geschäftsführer Christian Moosburger erzählt zu recht mit Stolz: „Wir Moosburger sind in der 5. Generation Polsterer, seit mehr als 100 Jahren.“ Zunächst hatten sie noch mit den unterschiedlichsten Materialien gearbeitet: mit Afrique – das sind die Fasern aus den Blättern der Nordafrikanischen Zwergpalme – aber auch mit Kokos, Sisal, Fiber, Kapok – das wird aus der Fruchtkapsel des Kapokbaumes gewonnen – mit Federn, Wolle, Schaumstoff, Latex und eben mit Rosshaar. Aber bereits in den 80er Jahren haben sie sich ganz auf Rosshaar spezialisiert. Und das zu einer Zeit als die Ära der 7-Zonen-Kaltschaumatratzen begann.

Nochmals Moosburger, wiederum stolz auf die eigenen Produkte: „Die reine Pferdeschweifhaarmatratze stellt die Krönung für den Polsterer dar.“ Und, so möchten wir ergänzen: auch für uns, einfach weil es ein reines Produkt der Natur ist.

Obgleich die Zeit der Rosshaarmatratzen längst vorbei schien, so erinnert man sich heute wieder verstärkt an die guten, gesunden, schlaffreundlichen Eigenschaften einer Rosshaarmatratze.

© Foto: Moosburger. Das Massivholzbett Libro – natürlich komplett natürlich: Auf der Spezial-Moosburger-Unterfederung liegt die eigentliche Matratze, hier die Rosshaar-Matratze Biocen O-RS. Und wer es weicher will, legt sich noch eine Auflage darüber. Für den Schulter-Nackenbereich gibt es ein Rosshaar-Kissen. Drumherum ein Massivholz-Rahmen, selbstverständlich metallfrei.

Voll-Rosshaar-Matratzen halten ein Leben lang
Gab es früher mal viele Rosshaarspinnereien und -matratzenhersteller, haben bis heute nur ganz wenige überlebt. Aber wie immer und zu unserem Glück diejenigen, die konsequent auf exzellente Qualität und außergewöhnliche Verarbeitung gesetzt haben.

In der Schweiz gibt es noch eine Spinnerei in Marthalen, die Toggenburger, in Berlin trotzt Daniel Heer dem Zeitgeist und fertigt jetzt wieder selbst Rosshaarmatratzen an. In Österreich sind die Moosburger einzigartig, vielleicht sogar in der ganzen Welt. Denn die Moosburger Roßhaar Manufactur deckt den kompletten Herstellungsprozess ab – von der Sammlung der Haare bis hin zur fertigen Matratze. Ganze Bettsysteme und komplette Betten ganz aus natürlichen Materialien hat die Manufactur ebenfalls im Angebot. Motto: Alles aus einer Hand.

Es kommt aufs Bettsystem an: Unterfederung – Matratze – Auflage – Nacken-Kissen
Wir haben oft genug darüber geschrieben: Es kommt auf das ganze Bett-System an, auf die richtige Unterfederung, die dazu passende Matratze, eventuell noch eine passende Auflage, dann das Kissen zur Unterstützung des Schulter-Nacken-Bereichs und eine vernünftige Zudecke. Das ganze in einem ansprechenden Massivholzrahmen – natürlich metallfrei.

Das ist das Idealsystem. Christian Moosburger ist aber schon zufrieden, wenn die Menschen wenigsten auf Rosshaar liegen. Er sagt: „Für uns ist es wichtig, worauf der Körper liegt.“ Also wenigsten die Auflage sollte aus Rosshaar sein, Matratze und Lattenrost können – in der Not – auch herkömmlicher Bauart sein. Besser ist es aber ein komplettes System aus natürlichen Materialien zu nutzen.

© Foto: Moosburger. Die Moosburger Roßhaar Manufactur ist ein reiner Familienbertrieb – in der 5. Generation: Walter und Christian – Seniorchef und Chef von Firma und Familie stehen in der Mitte, links daneben Walters Bruder Werner, rechts neben Christian steht Reinhard, der Ehemann von Helga (links außen sitzend), eine Schwester von Walter. Neben Helga hat Mitarbeiterin Karen Platz genommen, sie hat schon ihre Ausbildung bei den Moosburgers gemacht und gehört praktisch zur Familie. Neben ihr (von links nach rechts) sitzen Ida, die Frau von Walter, Fadma und Claudia, die Ehefrau von Firmenchef Christian. Die Männerriege komplettieren Bilal, der mit Fadma verheiratet ist (ganz rechts) und Mitarbeiter Hassan (links außen).

Die Familie Moosburger hat gern alles fest im Griff – den Prozess von der Auswahl der Rosshaare bis zum fertigen Produkt sowieso, und damit der Kunde nicht leichtfertig zu einem Metallbett oder einem unpassenden Lattenrost greift, bietet Moosburger inzwischen komplette Bettsysteme an – von unten nach oben: Die Untermatratze, die eigentliche Matratze, die Auflage, das Nacken-Schulterkissen – und drum herum ein Massivholz-Bettrahmen.

Wer sich ein Leben lang und als Familie über Generationen hinweg mit Rosshaar beschäftigt, für den ist Rosshaar nicht gleich Rosshaar

Rosshaar ist nicht gleich Rosshaar
Für die Österreicher gilt die ÖNORM S1690, in Deutschland regelt die RAL 399 C4 was beispielsweise Ross-Schweifhaar (RS) ist: es besteht ausschließlich aus den überwiegend länger als 15 Zentimeter langen Schweifhaaren von Pferden. Schweifhaar (SH) hingegen wird definiert als überwiegend länger als 10 Zentimeter langes Schweifhaar von Pferden oder Rindern. Rosshaar (RH) schließlich besteht aus Pferdemähnenhaar mit mindestens 20 Prozent Schweifhaaren (SH). Die Moosburger wären nicht die Moosburger, wenn sie nicht selbstverständlich besser als die Norm wären – und so nur die allerbeste Rosshaarqualität für ihre Kunden bereithielten.

© Foto: Moosburger. Wie man sich bettet, so schläft man. Das Rosshaar-Kissen unterstützt den Schulter-Nacken-Bereich optimal – und ist für Seiten- wie für Rückenschläfer gut geeignet.

Wie eine Rosshaar-Matratze entsteht
Zuerst werden in der hauseigenen Wäscherei die Haare sortiert, mit heißem Wasser und ohne Chemie gewaschen. Danach wird mit viel klarem Wasser gespült. In einer eigens für das Unternehmen entwickelten Anlage werden die Haare anschließend getrocknet.

In der Rosshaarspinnerei werden mit der Spinnmaschine die Schweifhaare zu sehr eng gedrehten Zöpfen gekräuselt. Nochmals Christian Moosburger: „Je länger die Haare und je dünner die Zöpfe gedreht sind, desto stärker die Sprungkraft nach dem Aufdrehen.“

Diese Kräuselung wird nach althergebrachter Methode mit Wasserdampf für immer fixiert – durch schonendes Dämpfen bei geringen Temperaturen für mindestens zwei Stunden. Dadurch werden und bleiben sie elastisch und sind natürlich hygienisch einwandfrei.

Ganze 24 Stunden bleibt das Haar in der Trocknungskammer und wird anschließend für wenigstens weitere drei Monate unter gleichbleibenden Luftverhältnissen gelagert. Dazu sagt Christian Moosburger: „Diese längere Ruhepause ermöglicht dem Haar eine Regeneration und ist so fit für die spätere Temperatur- und Feuchtigkeitsregulation.“

Die extra langen und dünnen Zöpfe werden in der Rosshaar Manufaktur von Hand wieder aufgedreht und zu seinem natürlichen Volumen aufgekämmt. Soviel zum Herstellungsprozess.

Für die Voll-Rosshaar-Matratzen und -Auflagen verwendet das Unternehmen ausschließlich Ross-Schweifhaare (RS), für die Kopfkissen werden die weicheren Rinder-Schweifhaare (SH) eingesetzt.


Das Biocen-System verlängert die Lebensdauer der Matratze und verbessert die Schlafqualität
Voll-Rosshaar-Matratzen, vom Polsterer oder Sattler handgemacht, gibt es erst seit etwas mehr als 500 Jahre. Die Moosburger Matratzen halten 80 bis 100 Jahre. Das liegt auch an der Handarbeit, denn die Matratzen werden unverändert in Handarbeit gemacht. Die lange Lebensdauer liegt aber vor allem am 1982 von Seniorchef Walter Moosburger entwickelten sogenannten Biocen-System.

Das Biocen-System funktioniert so: Die Matratze ist innen durch Stoffstege in Kammern unterteilt, die über eine ganze Breite verlaufen. Reißverschlüsse auf beiden Seiten ermöglichen jederzeit den Zugang ins Innere. Die wie oben beschrieben behandelten Pferdeschweifhaare werden in kleine „Baumwollkissen“, jedes mit dem exakt gleichen Gewicht gefüllt, anschließend werden die Würfelkissen zugenäht. Drei solcher Matratzen bilden schließlich eine der langlebigen Moosburger Matratzen – z.B. die Biocen O-RS. Für die elf Zentimeter hohe Füllung werden gut 60 der kleinen mit Pferdeschweifhaar gefüllten Baumwollkissen benötigt, dank der Stoffstege bleibt jedes an seinem Platz.

Dieses einmalige Füll-System der Rosshaarmatratzen hat weitreichende Folgen:
1. Die Füllung kann würfelweise einzeln bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen und im Trockner getrocknet werden, ein unschätzbarer Vorteil beispielsweise beim Bettnässen eines Kindes.
2. Die Festigkeit / Härte einer Matratze kann auch im Nachhinein noch verändert werden.
3. Die Würfelkissen können untereinander ausgetauscht werden. So können die wenig belasteten Randwürfel mit den stärker beanspruchten Würfeln in der Mitte getauscht werden – das erhöht die Lebensdauer.
4. Auch die Dreiteilung der Gesamtmatratze dient demselben Zweck. Kopf- und Fußteile werden weniger belastet als das Mittelteil – ein Austausch verlängert ebenfalls die Lebensdauer.

© Foto: Moosburger. Naturmatratzen sollten regelmäßig gelüftet werden – mit den Rosshaarmatratzen aus der Moosburger Roßhaar Manufactur keine Problem: man schläft wie auf einer einzigen, durchgehenden Matratze; die aber ist 3-geteilt und dadurch sehr praktisch beim Lüften.

Da die Matratzenteile ringsum weiche Kanten haben und zudem insgesamt etwas länger als der Bettrahmen gefertigt wurden, werden sie so zusammengepresst, dass kein Spalt entsteht oder gar zu spüren wäre. Aber zum Lüften kann man die einzelnen Matratzenteile dann einfach ins Fenster legen, was mit ganzen Matratzen nur selten möglich ist.

Eine Untermatratze besser als jeder Lattenrost
Auch die Unterfederung ist wohldurchdacht: Moosburger produziert „einen eigenen 3-teiligen, mit Rosshaar gepolsterten Lattenrost, die sogenannte `Untermatratze`UF-RH 3/3“. So steht es im Prospekt – wobei das 3/3 für eine Dreiteilung steht: auf einem sieben Zentimeter breiten Holzrahmen werden 3 Untermatratzen gelegt und alles zusammen in den Bettrahmen gedrückt. So wird Feuchtigkeit vermieden, das gesunde, trockene Bettklima bleibt auch hier gesichert.

Auch die Auflage Biocen MA-RS besteht aus 50 Pferdeschweifhaar-Elementen.
Auf Untermatratze und Matratze wird noch eine Auflage gelegt – und fertig ist das Bett. Fast. Jetzt fehlt noch ein schöner Bezug und ein Schulter-Nacken-Kissen, natürlich auch mit Schweifhaar gefüllt. Aber damit es etwas weicher ist, nimmt man in der Moosburger Manufactur für die Kissen die Schweifhaare vom Rind.


Video: In der Ruhe liegt die Kraft – Moosburger Rosshaar Manufactur

Mein Fazit: Wenn fünf Generationen Polstermöbel herstellen und sich auf die Herstellung von Matratzen und Auflagen mit Pferdeschweifhaarfüllung in Handarbeit spezialisiert haben, dann ist es nicht erstaunlich ein durch und durch kluges System zu erhalten, dass bei richtiger Pflege ein Leben lang erholsamen, gesunden Schlaf sichert.

 
Walter Moosburger KG

Rosshaar – Manufactur


Ziegelbachstraße 54

Ö-6912 Hörbranz

Tel. +43 / 5573 82134

office@moosburger-kg.at

www.moosburger-kg.com

© Titelfoto: Moosburger. Bett mit Materialien

Toggenburger & Co.AG ist eine Rosshaarspinnerei, die Füllmaterial für Vollhaarmatratzen und manches mehr produziert: http://www.toggenburger.com

Daniel Heer fertigt Rosshaarmatratzen in Handarbeit: http://www.danielheer.com

Die Emil Rotter oHG verarbeitet Rosshaar zu Stoffen: http://www.emil-rotter.de

Die Scharwiler AG bietet Rosshaarmatratzen und Kissen, sowie komplette Bettsysteme aus Naturmaterialien unter der Marke Dormino an: http://www.schnarwiler.ch

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Detlef Rochow

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